Französisch-LK

„Wir kennen uns nun gut zwei Jahr’
grau geworden ist noch (fast) kein Haar.
Wir haben uns vom <subjonctif> nicht verwirren lassen,
unser Elan für französische Kultur war nie zu fassen.

Mit Tuten & Blasen haben wir schon früh begonnen,
bereitet Musik doch allen höchste Wonnen.
Ohne Chanson? - Jedes Frühstück in argen Nöten!
Ohne Fischgesang? - Kein Weihnachtsflöten!

Mit Kuchen beim Nachmittagsschein,
da ließ es sich besonders fleißig sein.
Von dieser schweren Arbeit uns zu laben,
verwöhnte Valéries Mutter uns mit leckersten Gaben.

Nur ein Schicksal betrübte unser Herz;
der <chien ecrasé> (der überfahrene Hund) bereitete uns enormen Schmerz.
Doch <indifference> (Gleichgültigkeit) befiehl uns kaum,
ein jeder gern seiner Meinung gab Raum.

Für einen flotten Abfahrtslauf
nahmen wir auch die Fahrt nach Marul in Kauf.
Der lang gereifte Enzian
zog dort manch Schwaben magisch an.

So gab’s bei uns ständig rauschende Fest’;
drum sind unsere <salaires> (Einkünfte) nun modestes (bescheiden).

Doch in uns keimt die Hoffnung leise,
stets auf den Lippen eine frohe Weise:

Wer gute Stimmung erlebt und schätzt,
der hat sich wohl in den Franz-LK gesetzt.

Irene